Schon seit Jahrzehnten gilt der US-Dollar als die Referenzwährung im internationalen Handel. Nicht nur an den Akienmärkten, auch an den Ölbörsen. Als „gemeinsame“ Währung nutzen Ölproduzenten auf der ganzen Welt den Dollar um eine vergleichbare Basis zu schaffen und den Wert ihrer Ware festzulegen. Doch was bedeutet es für den europäischen Markt, wenn die amerikanische Zentralbank sich entscheidet ihre Nullzinspolitik weiter zu führen?
Expansive Geldpolitik in den USA
Mit der internationalen Finanzkrise in 2008 hat sich der Leitzins in den USA gegen 0% bewegt. Nur langsam hat sich die Federal Reserve (amerikanische Zentralbank auch „Fed“ genannt) dazu bewegen können Zinsen wieder anzuheben. Nachdem sich 2019 der Zins halbwegs erholt hatte, ist er seither wieder in einer raschen Talfahrt. Nun erneut bei 0% angekommen, erwarten Anleger, dass die USA wohl an ihrer aktuellen Strategie festhalten werden.
Ein Leitzins bei 0% bedeutet eine starke Inflation. Eine Entwertung des Dollars gegenüber anderer Währungen. Unter anderem auch gegenüber dem Euro. Da europäische Händler zwar in Euro rechnen, der internationale Handel allerdings in Dollar betrieben wird, werden die Preise hierzulande günstiger wenn der Dollar an Wert verliert.
Sollte es sich also bewahrheiten, dass die Federal Reserve an ihrer bisherigen Strategie festhält, wird dies die Ölpreise stützen. Denn obwohl die Preise im ersten Augenblick für Händler hierzulande günstiger wären, würde der schwache Dollar die Nachfrage ankurbeln. Somit würde man die Ursache des Preiseinbruchs bekämpfen und erneut Interesse am Rohöl generieren.
Ausblick
Die heutige Preiserwartung für 100 Liter Heizöl liegt zwischen +0,05 und +0,25 Euro im Vergleich zum Montagmorgen.