Verhaltene Reaktion auf Bestandsdaten 

 Dezember 3, 2020

By  Carsten Dohmann

Die vom DOE (Department of Energy – Das amerikanische Energieministerium) vermeldeten Zahlen haben gestern wenig Wirkung am Ölmarkt gezeigt. Analysten hatten mit stärkeren Rückgängen gerechnet. Letztlich sind von den 1,9 Millionen Barrel Rohöl (á 159 Liter) nur 700.000 tatsächlich aus den landesweiten Speichern abgezogen worden. Mit den enttäuschenden Zahlen hatte man allerdings bereits gerechnet.

 

Fachverbände mit gegenläufigen Meldungen

Das American Petroleum Institute (API) ist der wichtigste Fach- und Interessensverband der petrochemischen Industrie in den USA. Dieser vermeldet wöchentlich eigenständige Zahlen zu den Öl- und Destillatbeständen der USA. Doch des Öfteren kommt es zu gegenläufigen Mitteilungen bei den offiziellen Regierungsmeldungen und den der privaten Verbände.

 

So auch in dieser Woche. Wenngleich das API einen landesweiten Aufbau der Rohölbestände von über 4 Millionen Barrel (á 159 Liter) vermeldete, haben die Zahlen der amerikanischen Behörden Abbauten in Höhen von circa 700.000 Barrel aufgewiesen. Doch im Vergleich zu den von Analysten erwarteten Bestandsrückgängen von 1,9 Millionen Barrel, war die gestrige Meldung nur ein Wehmutstropfen für den gebeutelten Ölmarkt.

 

Nachfrage im Vergleich zum Vorjahr sehr gering

Eine Erklärung für die Meldungen der amerikanischen Behörden lieferten die erhöhten Exportzahlen. Auch generell haben die sehr gering ausfallenden Abbauten wenig Optimismus verbreiten können. Vor allem in Hinblick auf die Veränderung bei den Rohölprodukten wie Diesel und Benzin wird schnell klar, dass alles andere als Kauflaune in der letzten Woche geherrscht hat.

 

Um jeweils mehr als 3 Millionen Barrel Diesel und Benzin haben die landesweiten Bestände in den USA zugenommen. Der Grund hierfür wird beim Anblick der Nachfrage verdeutlicht. In Summe wurden, im Vergleich zur Vorjahreswoche, über 2,5 Millionen Barrel weniger Raffinerieprodukte (u.a. Heizöl, Diesel und Benzin) nachgefragt. Hinzu kommt, dass diese Entwicklung trotz einer verhältnismäßig niedrigen Raffinerieauslastung zustande gekommen ist.

 

Ausblick

Die Heizölpreise werden heute leicht teurer erwartet, als noch Mittwochmorgen. Man rechnet mit einer Veränderung von ca. +0,10 bis +0,30 Euro pro 100 Liter Heizöl.

Carsten Dohmann