Preisstatistik: Heizölpreise fallen – Wartezeiten verlängern sich mit hoher Nachfrage 

 September 19, 2022

By  Carsten Dohmann

Die Heizölpreise haben im bundesweiten Durchschnitt erneut nachgegeben und somit inzwischen den tiefsten Stand seit Ende Mai erreicht. Für die starken Preisabschläge der letzten Wochen sorgt vor allem die Stimmung an den Rohölbörsen, wo die Angst vor einer drohenden Rezession immer wieder für fallende Preise sorgt.

 

Im Vergleich zu Freitag können Verbraucherinnen und Verbraucher heute mit einem durchschnittlichen Preisabschlag von -1,81 Euro für 100 Liter Heizöl rechnen. Auf Wochensicht wird der Preisrückgang noch deutlicher, denn letzten Montag kostete diese Menge im Bundesdurchschnitt noch über 13 Euro oder 9,5 Prozent mehr als heute Vormittag.

 

Die Kurve der kurzfristigen Heizölpreisentwicklung macht deutlich, wie stark die Preise seit letztem Monat gesunken sind. So haben sie seit dem 26. August um etwa 17 Prozent nachgegeben. Im August hatte vor allem die prekäre Niedrigwasserlage die Preise verteuert, da die Frachtkosten stiegen und die Lieferwege und -zeiten sich verlängerten. Zwischenzeitlich kosteten 100 Liter Heizöl im Durchschnitt 155,69 Euro.

 

Inzwischen hat sich die Situation auf Deutschlands Wasserstraßen entschärft und entsprechend fallen auch die Preise. Für zusätzliche Abschläge sorgt die Abwärtsbewegung an den Ölbörsen, wo wegen steigender Rezessionsängste die Kurse immer wieder unter Druck geraten. Der extrem starke Dollar tut sein übriges, denn er macht in Dollar gehandeltes Rohöl für Investoren aus anderen Währungsräumen eher unattraktiv.

 

Mit dem Beginn der Heizperiode, der sich am Wochenende mit ziemlich kalten Temperaturen bemerkbar gemacht hat, steigt allerdings auch die Nachfrage nach Heizöl – nicht zuletzt auch, weil die Preise aktuell auf recht niedrigem Niveau liegen. Wer also seinen Tank noch befüllen muss, kann aktuell durchaus von günstigeren Preisen profitieren, muss sich aber auf längere Wartezeiten einstellen.

 

Die genannten Heizölpreise beziehen sich stets auf den deutschlandweiten Durchschnittspreis bei einer Bestellung von 3.000 Liter Heizöl Standard schwefelarm inklusive 19% MwSt. bzw. vom Zeitraum 1.Juli  bis 31.Dezember 2020 16% MwSt. Außerdem fallen durch Transportkosten die Preise regional unterschiedlich aus, was aktuell durch die schwierige Versorgungslage in manchen Regionen noch verschärft wird. Die Preisspanne zwischen den Regionen kann daher momentan bei bis zu ca. 15,05 Euro pro 100 Liter liegen. Stand der Preise 19.09.2022.

Carsten Dohmann