OPEC verschiebt nächstes Treffen 

 April 20, 2021

By  Carsten Dohmann

Die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) kürzt seit Ausbruch der Corona-Pandemie ihre Produktionsmengen massiv. Seit Jahresbeginn hat die Produzentengemeinschaft schrittweise wieder mehr Öl auf den Markt gebracht und sich dazu sehr engmaschig mindestens einmal im Monat abgestimmt. Doch nun soll die nächste OPEC Vollversammlung erst einmal ausfallen.

 

Keine OPEC Vollversammlung – kleineres Gremium soll tagen
Eigentlich hatte die OPEC vor, am 28. April ihre nächste Vollversammlung abzuhalten. Diese soll nun aber offenbar abgesagt werden. Stattdessen wolle man sich auf das sowieso immer im Vorfeld einer Vollversammlung stattfindende JMMC-Meeting beschränken. Dieses „Joint Ministerial Monitoring Committee“, ein Überwachungsgremium unter Vorsitz von Saudi-Arabien und Russland, hat selbst keine Entscheidungsgewalt und kann keine bindenden Beschlüsse verabschieden.

 

Bei der letzten Vollversammlung am 1. April hatte sich die OPEC auf eine Marschrichtung für Mai, Juni und Juli geeinigt. Demnach soll monatlich und schrittweise die Menge des geförderten Öls angehoben werden, über den Zeitraum von drei Monaten um insgesamt gut zwei Millionen Barrel am Tag (à 159 Liter). Aktuell kürzt die OPEC ihre Fördermengen um acht Millionen Barrel, was mehr als acht Prozent des globalen Ölbedarfs entspricht.

 

Für eine Änderung dieser Strategie müsste eine Abstimmung in der OPEC Vollversammlung stattfinden. Dass diese nun ausfallen soll, werten die Marktteilnehmer als Zeichen dafür, dass das Produzentenbündnis ihre Förderstrategie auf jeden Fall beibehalten will. An den Ölbörsen sorgt das heute für steigende Preise, denn es bedeutet auch, dass die OPEC keinen Handlungsbedarf sieht, die Fördermengen wieder zu kürzen. Dies war in Zeiten unsicherer Ölnachfrage das wirksamste Mittel der OPEC gewesen, die Preise zu stabilisieren.

 

Ausblick
Die Heizölpreise im Bundesgebiet ziehen mit den gestiegenen Ölbörsen ebenfalls an. Verbraucher zahlen heute für 100 Liter etwa +0,10 bis +0,30 Euro mehr als am Vortag.

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Carsten Dohmann