Ölproduktion kehrt zurück in den Fokus 

 Juli 31, 2020

By  Carsten Dohmann

Die Entwicklung der Ölnachfrage wurde von den Marktteilnehmern zuletzt nicht aus den Augen gelassen. Das verwundert nicht, zumal gerade die Kraftstoffnachfrage in den USA in den Sommermonaten aufgrund der Fahrsaison üblicherweise die höchsten Niveaus des Jahres verzeichnet. In dieser Woche geht die Aufmerksamkeit der Händler jedoch wieder zunehmend auf die Ölproduktion über. Schließlich wollen die OPEC+ Länder ihre Kürzungen ab August zurückfahren.

 

Anstieg der OPEC+ Produktion steht bevor

Bei der letzten OPEC+ Sitzung Anfang Juni hatte das Produzentenbündnis beschlossen, die für Mai und Juni vereinbarten Förderkürzungen im Umfang von 9,7 Mio. B/T (mit Ausnahme der Kürzungen Mexikos von 0,1 Mio. B/T) um einen Monat zu verlängern. Dies hielt man angesichts der damaligen Situation am Markt für nötig, zumal einige Produzenten ihre Vorgaben nicht erfüllten.

  

Mitte Juli bestätigte die OPEC+ dann, dass man die Produktion zum 1. August nun tatsächlich wieder steigern werde. Während bei der OPEC+ Sitzung im Juni noch eine Lockerung der Kürzungen auf 7,7 Mio. B/T ab Juli angedacht war, so dürfte sich die Reduktion im August und September jedoch nach Einschätzung des saudischen Energieministers noch auf etwa 8,54 Mio. B/T belaufen. Darin sind die Kürzungen beinhaltet, die noch von den Ländern nachgeholt werden müssen, die im Mai (und Juni) die Produktionsvorgaben überschritten.

  

Marktbeobachter befürchten dennoch, dass die Steigerung der OPEC+ Produktion die Überversorgung am Markt wieder deutlich verstärken könnte, zumal es in den USA zuletzt auch erste Anzeichen für eine Erholung der Ölförderung gab. Zudem verhindert die aktuelle Situation in den USA hinsichtlich der Covid19-Pandemie immer noch eine rasche und nachhaltige Erholung der Nachfrage in den Vereinigten Staaten, die als größter Ölkonsument der Welt gelten.

  

Ausblick

Die heutige Preiserwartung für 100 Liter Heizöl liegt zwischen -0,10 und  ±0,00 Euro im Vergleich zum Dienstagmorgen.

Carsten Dohmann